„Despoten dichten“ in russischer Übersetzung
2. April 2014

Диктаторы пишут. Литературное творчество авторитарных правителей XX века. Составители: Альбрехт Кошорке и Константин Каминский. Mосква: Культурная революция, 2014
Die russische Übersetzung von „Despoten dichten“, Anfang 2014 im Moskauer Verlag Kulturrevolution erschienen, wurde in Russland mit Neugier aufgenommen. So urteilte Anna Narinskaya jüngst in der renommierten Tageszeitung Kommersant, der Band erzeuge „insgesamt ein spannendes Mosaik, das zum Weiterdenken anregt. ‚Despoten dichten‘ ist ein rundum gelungenes Buchprojekt.“
Der Verlag Kulturrevolution ist auf die Übersetzung deutscher Klassiker spezialisiert: Unter anderem erscheint die erste vollständige kommentierte Übersetzung von Nietzsches „Gesammelten Werken“ in diesem Verlag.
Über das Buch
Was verbindet Terror und Fiktion? Wie hängen Macht und Dichtung, Autorität und Autorschaft zusammen? Anhand der Vielzahl dichtender Machthaber von Nero bis Karadzic untersucht dies der von Konstantin Kaminskij und Albrecht Koschorke herausgegebene Band „Despoten Dichten. Sprachkunst und Gewalt“, der 2011 bei Konstanz University Press erschienen ist.
Rezensionen des deutschen Bandes in Polen und Russland
Dabei fand die konzeptionelle Idee des Bandes nicht nur in den deutschen Medien, sondern vor allem in polnischen und russischen Buchbesprechungen Beachtung.
So betonte Marta Bucholc in der polnischen Zeitung Kultura liberalna die Bezüge der aufgeworfenen Fragestellungen zur Philosophie Karl Poppers und äußerte die Hoffnung auf das Erscheinen eines Folgebandes, der die philologisch-historischen Ansätze anhand aktueller Beispiele von Gewaltherrschaft prüfen würde. Nadežda Grigor’eva hat in ihrer gewichtigen Rezension für die russische kulturwissenschaftliche Zeitschrift Neprikosnovennyj zapas die repressiven Mechanismen metrischer Dichtung im Kontext der historischen Poetik ebenso hervorgehoben wie die Brücke zur aktuellen medialen Repräsentation des russischen Autoritarismus geschlagen.
Die Übersetzung wurde vom Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ gefördert.